Heute möchte ich mit euch mein „warum“ teilen, also meinen Grund warum ich finanziell frei werden möchte. Wie bei vielen Menschen, war auch bei mir der Wunsch nach finanzieller Freiheit schon länger da, doch wirklich konkret wurde er im Jahre 2015. Zu meinem damaligen Job fuhr ich jeden Tag ca. 40 Minuten mit der S-Bahn in die benachbarte Stadt. Auf dem Weg füllte sich die Bahn mit den verschiedensten Personen. Die meisten von ihnen waren auf dem Weg zur Arbeit. Nach ein paar Wochen kannte man die Gesichter und kam mit dem einen oder anderen ins Gespräch. In den meisten Unterhaltungen kam man dann irgendwann auf die Arbeit zu sprechen und meistens wurde gejammert und gemeckert. An meiner Station angekommen musste ich vom Bahnhof zum Arbeitsplatz noch rund 10 Minuten durch die Innenstadt laufen. Mit mir auf dem Weg waren meist viele andere Menschen, die in Banken, im Einzelhandel oder in anderen Jobs tätig waren. Wie die Lemminge müssen wir von oben ausgesehen haben. Eines Tages traf mich dann mit auf dem Weg die Erkenntnis, dass ich nicht ein Leben lang einer dieser Lemminge sein wollte. Ich blieb stehen und beobachtete den Strom vorüberziehender Menschen. Keiner nahm den Weg war, sondern alle waren auf den vorliegenden Arbeitstag fixiert. So wollte ich nicht die kommenden dreißig Jahre meines Berufslebens verbringen doch ich erkannte, dass es immer so sein würde solange ich einer festen Tätigkeit nachging. Auch fiel mir auf, dass ich bis zu jenem Tag immer den gleichen Weg durch die Innenstadt nahm. Ab jenem Tag änderte ich mein Verhalten. Ich nutzte die Fahrt mit der S-Bahn um Bücher zu lesen und Podcasts zu hören, die sich mit finanzieller Freiheit und dem dazugehörigen Mindset auseinander setzten und ich änderte häufig die Wege zur Arbeitsstelle. An schönen Tagen drehte ich auch die ein oder andere extra Runde und genoss die schöne Luft. Das waren die Anfänge.
Ungefähr ein Jahr später erfolgten zwei Ereignisse, die den Wunsch noch verstärkten und mein wodurch ich mein Handeln noch intensivierte. Sowohl mein Vater als auch mein Schwiegervater verloren ihre Jobs. Die Gründe dafür waren komplett unterschiedlich, doch die Folgen waren gleich: finanzielle Ängste. Beide haben ein Leben lang hart gearbeitet, gut verdient und es fehlten nur wenige Jahre bis zu Rente. Von nun an waren sie arbeitslos und mussten finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Beide Männer waren ihr komplettes Leben lang abhängig vom Arbeitgeber. Durch den Verlust der Stellen, endete aber nicht die Abhängigkeit sondern der Arbeitgeber wurde einfach durch das Arbeitsamt bzw. die Rentenkasse ersetzt. Die erste Erkenntnis, die ich daraus zog lautet: Abhängigkeit macht unfrei.
Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich sage nicht, dass es falsch ist in einem Angestelltenverhältnis zu sein. Aktuell bin ich ja selbst angestellt. Und es wäre auch kein großer Unterschied gewesen, wenn beide selbstständig und in die Insolvenz gegangen wären. Nein. Die Abhängigkeit wird einerseits durch den Lebensstandard und durch den Konsum geschaffen, andererseits durch fehlende weitere Einkommensströme. Viele Menschen sind der Meinung, dass ihr Leben weniger lebenswert ist, wenn sie weniger Geld haben, in einer kleineren Wohnung leben und weniger besitzen. Doch wenn wir mal tief in uns gehen und überlegen wann wir wirklich glücklich waren, so hatten diese Momente meistens nichts mit Geld oder Konsum zu tun. Glück und glücklich sein ist aber nicht das Thema dieses Blogartikels und würde den Rahmen hier sprengen. Vielleicht widme ich diesem Thema einen zukünftigen Artikel.
Freiheit ist das Gegenteil von Gefangenschaft. Für mich bedeuten Abhängigkeiten eine Form von Gefangenschaft. In finanzieller Hinsicht möchte ich daher nicht von einer Einkommensquelle abhängig sein. Das Gehalt bzw. die Einnahmen als Selbstständiger oder Unternehmer sollten maximal ein Drittel des Einkommensstroms ausmachen. Oder habt ihr schon mal einen Stuhl gesehen, der nur auf einem Bein steht?
Ich möchte unabhängig und damit frei sein. Das ist mein „warum“!